2. Intimchirurgie-Kongress in Nimwegen

Die Zahl der Eingriffe im Intimbereich steigt seit Jahren sprunghaft an. Im Jahre 2014 wurden alleine von den Mitgliedern der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen) über 5.000 Operationen zur Korrektur innerer und äußerer Schamlippen und Venushügelstraffungen durchgeführt.

 

Die Zahl der Eingriffe im Intimbereich steigt seit Jahren sprunghaft an. Im Jahre 2014 wurden alleine von den Mitgliedern der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen) über 5.000 Operationen zur Korrektur innerer und äußerer Schamlippen und Venushügelstraffungen durchgeführt. Dies verdeutlicht den immensen Leidensdruck, unter dem viele betroffene Frauen stehen. Neben der psychischen Belastung, zu der z.B. Vermeidungsverhalten beim Intimverkehr und Besuche im Freibad oder der Sauna gehören, beklagen viele Patientinnen auch nachvollziehbare körperliche Beschwerden beim Sport oder Geschlechtsverkehr.

Da es bisher keine allgemeingültigen Leitlinien gibt, ist es besonders wichtig, dass sich Ärztliche Kollegen verschiedener Fachabteilungen, vor allem Gynäkologen und Plastische Chirurgen, regelmäßig austauschen und von gegenseitigen Erfahrungen lernen. Am vergangenen Wochenende fand der 2. Intimchirurgiekongress in Nijmegen (Niederlande) statt. Hier konnten sich international tätige Kollegen über die fortschrittlichen Techniken in der Intimchirurgie austauschen.

Besonders aktiv sind hier die Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie Deutschland (GAERID), die DGPRÄC und die Deutsche Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik (DGINTIM). Die GAERID wurde im Jahre 2012 gegründet und umfasst inzwischen 86 Fachärzte der Fachbereiche Plastische Chirurgie, Gynäkologie, Dermatologie, Urologie und Psychologie.

Betroffene Frauen sollten sich vor einem möglichen Eingriff sehr gut über den genauen Ablauf, sowie Chancen und Risiken der Operation und die Erfahrung des durchführenden Operateurs auf diesem Gebiet erkundigen.

Häufigste intimchirurgische Eingriffe:

Verkleinerung der inneren Schamlippen:

Die inneren Schamlippen (Labia minora) sollten im Normalfall von den äußeren Schamlippen bedeckt sein. Ist dies nicht der Fall, so kann es neben dem rein optischen Aspekt auch zu Wundgefühl und Druckschmerzen beim Sport, Tragen enger Kleidung oder beim Geschlechtsverkehr kommen. Der Eingriff zur Korrektur der inneren Schamlippen erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf oder Vollnarkose.

Korrektur der großen Schamlippen:

Die äußeren Schamlippen (Labia majora) können sowohl zu groß, als auch zu klein sein. Zu große äußere Labien können, wie auch die Inneren, verkleinert werden. Haben die äußeren Labien nach Gewichtsabnahmen an Volumen verloren, kann dieser Volumenverlust mit einem Eigenfetttransfer (Lipofilling) ausgeglichen werden.

Korrektur des Venushügels:

Hier besteht die Möglichkeit einen zu wulstig, prominenten Venushügel mittels Fettabsaugung zu reduzieren oder überschüssige Haut über einen kleinen Schnitt, wie z.B. eine bereits vorhandene Kaiserschnittnarbe, zu entfernen.

In jedem Fall sollten sich betroffene Frauen vor Planung einer Operation einem ausführlichen Beratungsgespräch über Chancen und Risiken eines Eingriffes informieren. Aus meiner praktischen Erfahrung weiß ich, dass es viel Mut benötigt diesen ersten Schritt zu gehen. Die Erleichterung nach erfolgter Operation ist meist um so größer.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihr Dr. Maximilian Rossbach

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